Das Leben und den Wein feiern
Weinbau am Donauradweg
Die Trauben lieben den sanften Einfluss der Donau. Und der Mensch liebt den Wein und seine Feste. Wenn sich Mitte November in der Weinbauregion Carnuntum, im äußersten Osten Niederösterreichs, die Winzer und ihre Gäste zum Göttlesbrunner Leopoldigang aufmachen, dann markiert das das Ende eines langen Weinjahres. Die Keller der Göttlesbrunner Weinbaubetriebe sind an diesem Tag zur Verkostung geöffnet, Winzer begleiten die Gäste auf Riedenwanderungen und die lokale Gastronomie bietet feine Weinmenüs.
So wie in Göttlesbrunn spielen Wein- und Weinkultur das ganze Jahr über die Hauptrolle in den Weinregionen entlang der Donau. Für den Radreisenden ist es nur ein kurzer Abstecher vom Donauradweg Südufer & Nordufer in die Kellergassen, die Winzerhöfe, zu den Heurigen und in die Weingärten, wo das Leben rund um den Wein stattfindet. Die Weintrauben lieben den sanften Einfluss der Donau, sie suchen die Nähe des Flusses. Seit Jahrtausenden. In Niederösterreich sind es vorwiegend Grüner Veltliner und Riesling, die in den Weingärten wachsen, in Wien setzt man vermehrt auf den „Gemischten Satz“, der aus mindestens drei Qualitätsweißweinsorten bestehen muss. Und auch im „Bier-Land“ Oberösterreich haben sich viele Winzer dem Weinbau und der Weinvielfalt verschrieben.
Das Filetstück der Donau-Weinregionen ist die Wachau. Doch auch eine beeindruckende Zahl weiterer Weinbaugebiete, die klingende Namen in der Weinwelt haben und dem Radreisenden eine unglaubliche Vielfalt bieten, schmiegt sich an den Fluss: Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram sowie Carnuntum. Und natürlich Wien, übrigens die weltweit einzige Metropole, die über ein Weinbaugebiet verfügt, das zur Gänze innerhalb der Stadtgrenzen liegt!
Der Wein, sein Wachsen, sein Reifen und die damit verbundenen Traditionen geben den Takt für die Arbeit und für die Feste der Winzer vor. Vom Weinfrühling mit Verkostungen des neuen Weines über den Sommer mit seinen zahlreichen „Open Air“-Weinerlebnissen bis zur Hochsaison, der Weinlese und dem „Weinherbst“. Mit Weinfesten wie dem eingangs erwähnten Göttlesbrunner Leopoldigang und den Weintaufen, die streng genommen Segnungen sind. Dabei erhält der Wein seinen Namen und – so schreibt es die strenge Tradition vor – erst ab diesem Zeitpunkt darf zum aktuellen Jahrgang „Prost!“ gesagt werden. Na dann: Ein Prost auf die Donau!
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